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Von der Mittelmeerregion bis zur Neuen Welt: Die globale Verbreitung der Olivenhaine

Die Vielfalt der Olivenhaine weltweit: Ein Überblick

Olivenhaine prägen seit Jahrtausenden die Landschaften des Mittelmeerraums und haben sich mittlerweile über die ganze Welt verbreitet. Von den traditionellen Anbauflächen im Mittelmeerraum bis hin zu den innovativen Plantagen in Übersee zeigen die verschiedenen Anbaumethoden und Standorte die Anpassungsfähigkeit und Bedeutung des Olivenbaums in der globalen Landwirtschaft.

Traditionelle Anbaumethoden und ihre Herausforderungen

Traditionelle Olivenhaine zeichnen sich durch eine geringe Baumdichte aus, mit etwa 70 bis 120 Bäumen pro Hektar, und die Bäume stehen oft in einem Abstand von 10 bis 12 Metern zueinander. Diese Methode ist besonders in Regionen wie Italien, Griechenland und Spanien verbreitet, wo der Olivenanbau tief in der lokalen Kultur verwurzelt ist. In Umbrien, Italien, zum Beispiel, erstrecken sich die Olivenhaine über etwa 27.000 Hektar, mit einer Produktion von 30.000 bis 60.000 Tonnen Oliven, die in etwa 5.500 bis 11.000 Tonnen Olivenöl resultieren, von insgesamt rund 5,5 Millionen Olivenbäumen​​​​.

Obwohl diese traditionellen Anbaumethoden eine reiche Biodiversität und ein tiefes kulturelles Erbe fördern, stehen sie vor Herausforderungen wie der Abhängigkeit von manueller Arbeit, geringeren Erträgen und der Anfälligkeit für das Verlassen von Anbauflächen aufgrund geringer Rentabilität.

Moderne Anbaumethoden: Effizienz und Nachhaltigkeit

In den letzten Jahren haben sich hochdichte und super-hochdichte Olivenhaine als innovative Lösungen herauskristallisiert, um die Effizienz und Produktivität des Olivenanbaus zu steigern. Diese Methoden ermöglichen es, bis zu 1.600 bzw. 3.000 Bäume pro Hektar zu pflanzen, was die Mechanisierung der Ernte und eine erhebliche Reduzierung der Arbeitskosten ermöglicht. Solche Anbaumethoden erfordern jedoch eine intensive Bewässerung und eignen sich am besten für flaches Land, was ihre Anwendbarkeit in traditionellen Anbaugebieten einschränken kann​​​​.

Foto: Olivenhain in Spanien nahe dem Fluss Guadalquivir

Die Vorteile dieser modernen Anbaumethoden umfassen eine frühere Produktionsaufnahme der Bäume, effiziente Ernteverfahren und geringere Erntekosten. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen auf die Biodiversität und die Bodengesundheit, insbesondere in Bezug auf die traditionellen Anbauflächen in Regionen wie Andalusien, Spanien, wo intensive Anbaumethoden zur Wüstenbildung beitragen können​​.

Globale Verbreitung und zukünftige Trends

Heute erstrecken sich Olivenhaine über 11,6 Millionen Hektar in 66 Ländern, und es wird erwartet, dass diese Fläche bis 2050 auf 15,3 Millionen Hektar ansteigen wird. Der Klimawandel und die Verfügbarkeit von Wasser werden die Olivenproduktion zukünftig stark beeinflussen, wobei neue Anbaugebiete in Ländern wie Kanada, Deutschland und dem Vereinigten Königreich entstehen, die früher für den Olivenanbau undenkbar waren​​.

olivenhain köln deutschland

Foto: Der nördlichste Olivenhain der Welt in Pulheim bei Köln. Hier hat Bastian Jordan 2020 gemeinsam mit Michael Becker das nördlichste Olivenöl der Welt hergestellt. 

Die zukünftige Entwicklung des Olivenanbaus wird wahrscheinlich von einem Übergang zu intensiveren Anbaumethoden geprägt sein, wobei traditionelle Anbauflächen durch rentablere Kulturen ersetzt werden könnten. Dieser Wandel bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Bewahrung des kulturellen Erbes und der biologischen Vielfalt des Olivenanbaus​​.

Europa

  • Spanien: Größter Olivenölproduzent weltweit, besonders in Andalusien.
  • Italien: Bekannt für vielfältige Olivensorten und hochwertiges Olivenöl, besonders in Regionen wie Toskana, Umbrien und Apulien.
  • Griechenland: Bedeutender Olivenölproduzent, vor allem auf der Peloponnes, Kreta und Lesbos.
  • Portugal: Wichtiger Produzent, insbesondere in der Region Alentejo.
  • Frankreich: Kleinere Produktion, vorwiegend in der Provence.
  • Kroatien: Olivenanbau entlang der Adriaküste.
  • Slovenien: Olivenhaine in der Küstenregion.
  • Montenegro: Küstenregionen.
  • Albanien: Küstennahe Gebiete und das Inland.
  • Bosnien und Herzegowina: Kleinere Anbaugebiete.
  • Serbien: Begrenzter Anbau in südlichen Regionen.

Nordafrika und Naher Osten

  • Tunesien: Einer der grösseren Olivenölproduzenten, insbesondere in der Region um Sfax.
  • Marokko: Große Anbaugebiete, vor allem in der Region Marrakesch.
  • Algerien: Zunehmende Produktion.
  • Ägypten: Anbau vorwiegend in Küstenregionen.
  • Libyen: Olivenanbau entlang der Küste.
  • Türkei: Größere Produktion, besonders in der Ägäisregion.
  • Syrien: Vor dem Bürgerkrieg ein wichtiger Produzent.
  • Libanon: Traditioneller Anbau in verschiedenen Regionen.
  • Israel: Moderne und traditionelle Anbaumethoden.
  • Palästinensische Gebiete: Historische Olivenhaine in der Westbank.
  • Jordanien: Begrenzte Anbaugebiete.
  • Zypern: Sowohl in der Republik Zypern als auch im Norden.

Amerika

  • USA: Vor allem Kalifornien, aber auch in Arizona und Texas.
  • Argentinien: Anbau in Regionen wie Mendoza und San Juan.
  • Chile: Zunehmende Produktion in Zentralchile.
  • Uruguay: Kleinere Anbauflächen.
  • Peru: Wachsender Sektor an der Küste.

Asien

  • Türkei: Siehe oben unter Nordafrika und Naher Osten.
  • Syrien: Siehe oben.
  • Libanon: Siehe oben.
  • Israel: Siehe oben.
  • Palästinensische Gebiete: Siehe oben.
  • Jordanien: Siehe oben.
  • Zypern: Siehe oben.
  • Iran: Anbaugebiete im Norden des Landes.
  • China: Wachsende Industrie, besonders in der Provinz Sichuan.
  • Indien: Experimentelle Anbaugebiete in einigen Regionen.

Australien und Neuseeland

  • Australien: Produktion in Südaustralien, Victoria und Westaustralien.
  • Neuseeland: Kleinere Anbaugebiete, insbesondere auf der Nordinsel.

Ein Sonderfall ist zum Beispiel China. 

Olivenanbau und Olivenölproduktion in China haben in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht, wobei die Region Gansu eine führende Rolle spielt. Hier sind einige Schlüsseldetails:

  • Anstieg der Produktion: Die inländische Produktion von Olivenöl in China hat seit 2000 erheblich zugenommen, von etwa 100 Betrieben auf fast 2500 im Jahr 2018, hauptsächlich in der Provinz Gansu​​.
  • Anbaufläche: In der Provinz Gansu erstrecken sich die Olivenhaine über mehr als 41.500 Hektar, was 60 Prozent aller Haine in China entspricht. Es gibt Pläne, diese Fläche in den nächsten drei Jahren auf 66.667 Hektar zu erweitern​​.
  • Jährliche Erträge: Die durchschnittlichen jährlichen Olivenerträge in der Provinz Gansu belaufen sich auf etwa 38.000 Tonnen, was jährlich in 5.700 Tonnen extra natives Olivenöl umgewandelt wird​​.
  • Qualitätsfokus: In Longnan wird ausschließlich extra natives Olivenöl produziert, ohne niedrigere Ölqualitäten. Die Oliven werden innerhalb von maximal 24 Stunden nach der Ernte verarbeitet, um die höchste Qualität zu gewährleisten​​.
  • Internationale Zusammenarbeit: Seit 2019 haben chinesische Institutionen und der Internationale Olivenrat (IOC) eine Reihe von gemeinsamen Projekten gestartet, um die Entwicklung der lokalen Olivenindustrie zu unterstützen. Experten des IOC haben festgestellt, dass Longnan aufgrund seines Klimas und Bodens als idealer Standort für Olivenbäume gilt​​.
  • Wachsender Markt: Obwohl der Verbrauch von Olivenöl in China im Vergleich zu anderen Speiseölen immer noch gering ist, wächst das Interesse an gesunden Lebensmitteln, insbesondere unter der jüngeren Bevölkerung in großen Städten. Die meisten in China konsumierten Olivenöle stammen derzeit aus dem Ausland​​.

Video: NewChinaTV Beitrag 

Die Entwicklung der Olivenölindustrie in China spiegelt eine Kombination aus moderner Landwirtschaftstechnologie, internationaler Zusammenarbeit und einem wachsenden Bewusstsein für gesunde Ernährung wider. Trotz der Herausforderungen, die mit der Einführung einer neuen Kulturpflanze in einem nicht-mediterranen Land verbunden sind, zeigt China ein beträchtliches Potenzial für die zukünftige Expansion und Qualitätssteigerung seiner Olivenölproduktion. Dies kann für die restliche Olivenölbranche von Vorteil sein, da eine steigende Nachfrage aus China durch den Europäischen Markt vermutlich nicht gedeckt werden könnte.

Tradition trifft Technologie: Anbaumethoden im Wandel

In Regionen wie Tunesien und Spanien dominieren Plantagen, die in geraden Reihen angelegt sind, um die Ernte mit Rüttelmaschinen zu erleichtern. Die Oliven fallen dabei auf den Boden oder in darunter ausgebreitete Netze. Diese Methode ermöglicht eine effiziente Ernte, stellt jedoch bestimmte Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit und das Klima.vollernter_spanien

Foto: Vollernter in Spanien

Kalifornien, ebenfalls bekannt für seinen Olivenanbau, setzt zunehmend auf vollautomatisierte Erntemethoden ohne den Einsatz von Netzen. Diese hochtechnologisierten Verfahren erfordern flaches Land und eine präzise Ausrichtung der Bäume, um die Effizienz der Maschinen zu maximieren.

Foto: Olivenplantage in Kalifornien

Weltweit finden sich Olivenhaine in den verschiedensten Landschaftsformen, von den terrassierten Hainen auf Lesbos, wo die Oliven noch traditionell von Hand geerntet werden, bis hin zu den neuesten Plantagen in Chile, China und Südafrika. Jede Region bringt ihre eigenen Techniken und Herausforderungen mit sich, geprägt von der lokalen Bodenbeschaffenheit, dem Klima und den traditionellen Anbaumethoden.Schuettelernte_Italien

Foto: Rüttelgerät Italien

Nachhaltigkeit im Fokus: Ein Blick auf Lesbos

Nachhaltigkeit im Olivenanbau wird vor allem durch den Wasserbedarf der Bäume definiert. Nicht bewässerte Olivenhaine, wie sie auf Lesbos zu finden sind, ermöglichen es den Bäumen, tief zu wurzeln und sich so natürliche Wasserquellen zu erschließen. Diese Praxis fördert nicht nur die Widerstandsfähigkeit der Bäume, sondern trägt auch dazu bei, den Wasserbedarf zu minimieren und die Ökosysteme zu schützen.

Die Olivenhaine auf Lesbos zeichnen sich durch ihre terrassierte Anlage aus, die eine natürliche Bewässerung ohne künstliche Eingriffe ermöglicht. Die traditionelle Handarbeit bei der Ernte und die sofortige Verarbeitung der Oliven garantieren ein Öl von höchster Qualität, das reich an gesunden Biophenolen und unvergleichlich im Geschmack ist.

Jordan Olivenöl: Ein Synonym für Qualität und Nachhaltigkeit

Das Jordan Olivenöl, bekannt für seine milde und feine Note, spiegelt die Einzigartigkeit des Anbaugebiets und die sorgfältige Verarbeitung der Oliven wider. Die Kombination aus traditionellen Methoden und moderner Technik, zusammen mit der direkten Kontrolle über jeden Schritt vom Baum bis zur Flasche, ermöglicht es, ein Produkt von außergewöhnlicher Qualität zu schaffen.traditionelle_erntemethode_lesbos_boutique

Foto: Traditionelle Anbaumethode in Griechenland auf Lesbos ( Jordan Olivenöl )

Mit über 160 internationalen Auszeichnungen und Zertifizierungen wie IFS Food, IFS Logistik und IFS Broker unterstreicht Jordan Olivenöl seinen Anspruch, eines der besten Olivenöle weltweit zu sein.

Zukunftsvision: Nachhaltigkeit und Qualität im Einklang

Unsere Vision als Familie Jordan geht über die Produktion von Olivenöl hinaus. Sie umfasst die Wiederbelebung und nachhaltige Bewirtschaftung aller Olivenhaine auf Lesbos, die Nutzung moderner Technologien zur Effizienzsteigerung und die stetige Förderung der Qualität und Nachhaltigkeit.

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